Abschaffung der Studiengebühren
in Giessen für Studenten ärmeren Länder
Mit der Hilfe und dem unerschütterlichen Engagement unseres Projektkoordinators Daniel NYA AYANGMA wurde im September 2007 die Befreiung von Studiengebühren für Studenten aus ärmeren Ländern an den Hochschulen Giessens entschieden.
HELP NOW hat die in Giessen von Afrikanischen Studenten unter der Leitung von Herrn Daniel Ayangma gestartete Initiative „Afrikanische Initiative wegen Studiengebühren“ entschieden unterstützt. Mit gezielten Briefen im Juni 2007 an den Hessischen Bildungsminister Udo Corts, den Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Giessen Prof. Hormuth, sowie an den Präsidenten der Fachhochschule Giessen-Friedberg Prof. Grabatin haben wir die Verantwortlichen aufgefordert, das Hessische Gesetz vom 16.10.2006 zur Einführung von Studienbeiträgen an den Hochschulen des Landes, Artikel 1, I. Teil §6 bezüglich Beitragbefreiung und Beitragermäßigung Gebrauch zu machen.
Wir haben außerdem unser Engagement für Studierende aus Afrika aufgrund ihrer besonderen anfälligen Situation begründet. Viele Afrikanische Studierende in der Bundesrepublik Deutschland haben sich für ein Studium im Ausland entschieden, weil Sie diese Chance in ihren Heimatländern nicht bekommen haben, aufgrund des dort herrschenden chronischen und unerträglichen Systems. Wenn man beispielsweise die Anzahl der Absolvierenden aus diesen Ländern ansieht, kann man da nur staunen, da trotz vielerlei Barrieren das Ende erfolgreich erreicht wird.
Diese Studenten von Heute repräsentieren die Elite von Morgen, mit besonderen positiven Einflüssen aus dem hochdemokratischen Deutschland: das ist eben der Garant für eine sichere und friedliche funktionierende Welt in der Zukunft.
Im Zuge der Globalisierung brauchen wir in Deutschland mehr denn je diese gut ausgebildeten Leute als Ansprechpartner für „den Süden“.
Wir haben weiterhin konkret darauf hingewiesen, dass diese Studenten aus armen Verhältnissen stammen und deren Familien trotz der dortigen üblichen getroffenen Solidarpakt die Finanzierung ihres Studiums nicht mehr mittragen können. Es würde folglich bei der Mehrheit einen abrupten Abbruch des Studiums bedeuten, sogar kurz vorm Schluss. Für ihre Familien würde dies gleich ein ökonomischer Kollaps sowie eine soziale Katastrophe sein.
Zuletzt haben wir gezeigt, dass wegen der Einführung von Studiengebühren das erstrebte hohe Ziel Deutsche Universitäten international zu werden begrenzt wird und zugleich ein akutes und sicheres Verschwinden von ausländischen Studierenden aus Afrika vorhersehbar ist.
Unser dringendes Appell und vor allem der Hilferuf von Herrn Daniel Nya und seine Kommillitonnen, dieses Vorhaben für gefährdeten Studenten aus ärmeren Ländern zu stoppen, fanden letztendlich ein positives Echo.
Die Fachhochschule Giessen-Friedberg erbrach zunächst die erlösende Nachricht und zwar die uneingeschränkte Befreiung von Studiengebühren für Studenten aus Ländern mit der Human Development Index (HDI) weniger als 0,8.
Die Universität Giessen folgte ein wenig differenziert. Mit dem Blick auf die schwierige soziale Situation der Studierende aus Entwicklungsländern, wurden neben den aus hochpolitischen Gründen zu befreienden Nationalitäten (Osteuropa und Türkei wegen des GIZO-Zentrums an der JLU Giessen), auch Studierende der Länder der OECD-DAC-Liste und des subsaharischen Afrika von Studienbeiträgen zu befreit. Ein gesondertes Verfahren zur Befreiung wurde den betroffenen Studenten persönlich übermittelt.
Als Organisation, die sich für die Förderung der Bildung stark engagiert, danken wir hier die Präsidenten der Fachhochschule- und Universität Giessen für Ihre Engagement für Studierende aus armen Ländern.